Freitag, 9. Oktober 2009

Gedichtvergleich

Der Spinnerin Lied; Sehnsucht

Zwei Gedichte, die aus der gleichen Epoche entstanden sind, können auf Grund verschiedener Merkmale miteinander verglichen werden. Wie zum Beispiel die beiden romantischen Gedichte „Der Spinnerin Lied“ von Clemens Bretano und „Sehnsucht“ von J. F. von Eichendorff. Diese beiden Werke, die von der Sehnsucht nach einer Einheit erzählen, werde ich nun inhaltlich bearbeiten und miteinander vergleichen.

Das erste Gedicht, „Der Spinnerin Lied“, erzählt von einer Person, die mit den Gedanken an frühere, schöne Zeiten mit einem geliebten Menschen ihre Sehnsucht ausdrückt. Es besteht aus sechs Strophen zu je vier Zeilen. Stilistisch fällt auf, dass jeweils die erste, dritte und fünfte Strophe viele „a“- Laute haben, was einen gedanklichen, verträumten und eher traurigen Eindruck erzeugt, wobei die zweite, vierte und sechste Strophe eher Betonungen auf „ei“- Laute haben, was sehr hell und positiv klingt. Dadurch bemerkt man auch, dass jeweils die Strophen mit gerader Zahl (2,4,6) Gedanken an die Hoffnung und Liebe haben. Im Gegensatz dazu beinhalten die anderen Strophen Gedanken an die Zeiten, als die Personen noch glücklich vereint waren und lassen die Sehnsucht erahnen.

Beim ersten Durchlesen scheint, als würde sich im Gedicht vieles wiederholen, was sich aber beim genaueren Betrachten anders erklärt. Am auffälligsten ist sicher die immer wieder kehrende Nachtigall die mit ihrem Schall von der Liebe erzählt. Was eine Metapher für den „Schrei“ der Sehnsucht ist. Ein Ausdruck der Sehnsucht. Eine weitere Textzeile ist „Gott wolle uns vereinen“ welche in der vierten sowie auch in der sechsten Strophe vorkommt und das jeweils in einem verschiedenen Kontext. In der vierten Strophe ist es positiv und hilfesuchend gemeint. Die sehnende Person beweist hier, wie „klar“ und „rein“ sie ist und wie oft sie an ihre Liebe denkt. In der letzten Strophe jedoch, kommt das alles ein wenig bemitleidend rüber. Das lyrische Ich spricht von „hier spinn ich so allein“. Ein Hilfeschrei, „Gott möge uns (bitte) vereinen“. Eine weitere Wiederholung kommt in der zweiten („solang der Mond wird scheinen“) und in der vierten („solang der Mond mag scheinen“) Strophe vor. In beiden Strophen ist dies sehr positiv und optimistisch gemeint. Mit dem Wort „solang“ schafft der Dichter ein Gefühl von einer endlos langen Zeit (à für immer).

Die Bedeutung der Spinnerin im Gedicht ist nach intensiver Betrachtung des Gedichtes klar zu erkennen. Die Arbeit des Spinnens ist eine Arbeit, die praktisch kein Ende hat, da man immer wieder neuen Faden nimmt und weiter spinnen kann. Das hat insofern eine Bedeutung im Gedicht, dass die sehnende Person nie aufhören wird, die andere Person zu lieben und Sehnsucht nach ihr zu haben. Und wird auf ewig so weiter machen, bis sie wieder vereint sind.

Das zweite Gedicht, „Sehnsucht“, handelt von einer Person, die zuhause sitzt und auf einmal Stimmen von singenden Männern hört, was sie wiederum an die von ihr geliebte Person erinnert und so die Sehnsucht weckt. Das Gedicht besteht aus drei Strophen zu je acht Zeilen. Von der ersten Zeile bis zur zwölften beschreibt der Dichter die Situation des am Fenster lauschenden Ichs. Zeile 13 – 24 erzählen von reisenden Männern die ein Lied singen und vom Inhalt dieses Liedes.

Stilistische Merkmale in diesem Gedicht sind vor allem viele „i“- und „a“- Laute, welche das Gedicht sehr hell und schön klingen lassen. Es ist nicht von Trauer erfüllt. Und schon zu beginnt mit den Worten „goldene Sterne“ wird ein sehr romantisches Bild der Landschaft erzeugt. Überhaupt schafft der Dichter ein sehr genaues Bild von der Umgebung mit Beschreibungen wie „schwindende Felsenschlüfte“, „rauschende Wälder“ oder „Quellen“ und „Klüften“. Aber auch von „Gärten überm Gestein“ oder „verwildernden Lauben“.

In der ersten Strophe haben wir die einsame Person, die am Fenster steht und wartet und in der Ferne ein „Posthorn“, also der Klang der Lauten, hört. Was wiederum die Sehnsucht in ihr Weckt, die geliebte Person könnte unter diesen Menschen auf dem Weg zu ihr sein. Die vorbeiwandernden Männer singen Lieder von der Landschaft und den Mädchen, die, wie das lyrische Ich, am Fenster sitzen und mit Sehnsucht erfüllt, auf die von ihnen geliebte Person warten.

Es lässt sich also gut erkennen, dass beide Gedichte von der Sehnsucht handeln, vollgepackt mit Gefühlen sind und beide erzählen von einer wartenden Person. Die Personen gedenken jeweils, in beiden Gedichten, an die früheren schönen Zeiten und sehen sich nach diesen Gefühlen. Natürlich kommen beide Gedichte aus der Zeit der Romantik und es sind auch beide Volkslieder.

In Beiden Gedichten werden ständig die beiden Worte „allein“ oder „getrennt“ verwendet. Damit wecken die Dichter das Mitgefühl des Lesers/ der Leserin und wir fühlen praktisch mit den wartenden Personen mit. Das Alleinsein, die Sehnsucht, das lange Warten, das Hoffen, all dies wird dadurch erzeugt und fügt sich in unser Bild im Kopf ein.

Das erste Gedicht ist jedoch eher etwas negativ angehaucht und eher optimistisch. Das lyrische Ich denkt viel an die früheren Zeiten währen im zweiten Gedicht die Gedanken des lyrischen Ichs eher der Gegenwart gelten und das Mädchen einfach nur an die geliebte Person denkt. Sich aber nicht andauernd an alten Geschehnissen festhält.

Mir haben beide Gedichte sehr gefallen und haben mir gezeigt, wie schön man die Sehnsucht nach einem Menschen in Worte fassen kann. Die Bilder, die beide Gedicht in meinem Kopf erzeugt haben, passen genau zu der Situation, in der ich selber mich gerade befinde. Es sind zwei sehr schöne Gedichte, die sich auch sehr gut miteinander vergleichen lassen.

Die beiden Gedichte sind sich also sehr ähnlich und lassen sich auch sehr gut miteinander vergleichen und bearbeiten. Es gibt in jedem der beiden Gedichte eine Person, die sich nach einer anderen sehnt. Es gibt Momente des Wartens, Momente der Trauer, Momente in denen die Personen voller Hoffnung sind, aber auch Momenten in denen alles um sonst gewesen zu sein scheint und die Personen und noch ihre Träume und die Sehnsucht im Kopf haben. Es sind eben zwei Gedichte um die Sehnsucht und der Wunsch nach Nähe zu einer geliebten Person.

Samstag, 30. Mai 2009

Deutschschularbeit: Probelmarbeit

Thema 1: Erziehung, Disziplin

Es geschieht tagtäglich: Wir schlagen die Zeitung auf oder schalten den Fernseher ein, um die Nachrichten zu sehen, und es wird von kriminellen Jugendlichen berichtet, die falsch erzogen wurden, keine Disziplin kennen und sich durch ihre rebellische Lebensweise ihre Zukunft verspielen. Selten wurde dieses Thema so häufig und energisch diskutiert wie in den letzten Wochen und Monaten.

So Machen sich viele Pädagogen Gedanken über ihre Arbeit und einer von ihnen ist Herr Bueb, Leiter eines Elite-Internats und Autor. Bueb spricht vom Selbstwertgefühl der Kinder und davon, wie wichtig es ist, wie viel unsere Eltern uns davon fürs weitere Leben mitgeben. Er weist auch darauf hin, wie wichtig und wertvoll die Sekundärtugenden Gehorsam, Pünktlichkeit und Ordnungsinn sind und was sie für eine Rolle in der Erziehung spielen.

Bueb kritisiert auch die Art und Weise, wie die Eltern ihre Kinder erziehen. Er behauptet, wir haben uns zu Gärtnern entwickelt. „Wir lassen unser Kind behutsam aufwachsen und korrigieren ihren Wuchs allenfalls sachte.“, so Bueb. Er fordert Pädagogen, die formen und klare Konturen vorgeben; Pädagogen, deren Hauptmotiv die Liebe zu Kindern ist. Trotzdem dürfen wir die Disziplin, laut Bueb, in der Erziehung nicht zu kurz kommen lassen. Denn sie ist deren Rückgrat und kann heilend wirken.

Disziplin ist ein Wort, das bei allen Menschen verschiedene Assoziationen und Emotionen hervorruft. Wenn man ein Kleinkind an strengen Gehorsam und strikte Disziplin denken lässt, wird es viel eher Angst verspüren, als an ein Ziel zu denken, dass es dadurch erreichen kann. Damit sind die negativen Formen von Disziplin klarerweise jene, die bei Misserfolg harte Strafen mit sich bringen, mit denen kein wirkliches Ziel angestrebt wird oder gewisse Ziele sogar gänzlich erzwungen werden.

Die positiven Formen jedoch können die Kinder bilden, sie lehren, mit dem Erwachsenwerden und dessen Anforderungen umzugehen. Wenn sich ein Kind selbst dazu motivieren kann, eine schwere Aufgabe anzugehen und diese bis zum Erfolg zu probieren, dann wird es durch das Erfolgserlebnis gestärkt und es wird ein gutes Selbstwertgefühl entwickeln. Weil es weiß, dass es etwas schaffen kann. Und Selbstdisziplin verbunden mit Selbstwertgefühl machen einen Charakter aus, der das Leben problemlos meistern kann.

Denn wer etwas erreichen will im Leben, muss auch etwas dafür tun. Wer sich für nichts motivieren kann, wird auch nie Erfolg haben. Dasselbe Problem gibt es in der Schule. Wenn Schüler motivationslos sind und nichts lernen, schreiben sie schlechte Noten, wodurch sie in einen Kreislauf gelangen, der geprägt ist von nichts lernen, schlechte Noten bekommen, dadurch fehlt ihnen die Motivation auf den nächsten Test zu lernen und so bekommen sie weitere schlechte Noten.

Wir sehen also wie wichtig Disziplin und dazu auch Motivation für den Erfolg in Schule und Beruf sind. Wer einmal nicht die Disziplin hat, eine Arbeit zu vollenden, hat sie später dann auch nicht. Nur wem von klein auf gelernt wurde, was es heißt, Disziplin zu zeigen und danach zu handeln, wird sie später im Leben auch einsetzen können.

Bueb sagt nicht nur Disziplin sei das „Tor zum Glück“, sondern er benutzt auch noch die beiden Wörter „Anstrengung“ und „Gelingen“, was ich sehr wichtig finde. Denn ohne Anstrengung entwickeln wir keine Disziplin, worauf wir später dann auch kein Gelingen feststellen können. Also sind meiner Meinung nach diese drei Worte wie ein dreibeiniges Stativ, das sie Grundlage für Erfolg und Glück bildet. Wer sich in der Zeit der Schulischen Laufbahn anstrengt, konstant Disziplin zeigt und sich motivieren kann, immer 100 Prozent zu geben, wird einiges erreichen im Leben, worauf die Grundlage für ein finanziell sicheres Leben gestellt ist.

Egal wie oft und lange über dieses Thema nun schon diskutiert wurde, wir werden immer auf dasselbe Ergebnis kommen: Es ist für die Kinder schwer sich selbst du motivieren und Disziplin zu zeigen, insofern sie es von zu Hause nicht von klein auf gelernt haben. Denn Fakt ist, was wir im Kleinkindalter lernen und wie wir erzogen werden, prägt unser ganzes Leben.

Mittwoch, 18. März 2009

Porfolio: Gedichtinterpretation

Verbesserung:
Gedichtinterpretation
Stufen von Hermann Hesse

Hermann Hesse (1877 – 1962) schrieb das Gedicht „Stufen“ im Jahr 1941. Das Gedicht handelt vom Verlauf des Lebens, und von den von ihm genannten Stufen, die er betritt, hinter sich lässt und auch immer vor sich hat. Das Leben lehrt uns vieles, das uns weit bringen kann. Gelerntes wird von Stufe zu Stufe weiter genommen, aber es gibt auch Situationen, in denen wir loslassen oder auch zurücklassen müssen. Das Gedicht ist in keinem festen Versmaß geschrieben und hat auch kein wirklich erkennbares Reimschema. Es besteht aus sechs Strophen, von denen fünf jeweils vier Zeilen haben und eine die nur aus zwei Zeilen besteht. Ich werde es nun etwas näher betrachten.

Im ersten Absatz über das Blühen der Jugend und das Blühen des Lebens. Das lyrische Ich vergleicht hier die welkende Blüte und die „Jugend, [die] Dem Alter weicht,“. Auffallend ist auch, dass er oft das Wort „jede“ benutzt [jede Lebensstufe/ jede Weisheit/ jede Tugend]. (…blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern). Hier meinte er wohl, dass wir nicht ewig auf einer unserer Lebensstufen stehen bleiben dürfen. Es passieren viele Ereignisse in unserem Leben, doch wir müssen weiter gehen.

Weiters ist mir aufgefallen, dass in der ersten Strophe sehr viele e- und ei- Laute zu finden sind, was beim Lesen einen sehr hellen und positiven Klang hergibt. Und beim Wort „Blüte“ wird die Aufmerksamkeit auf Grund des plötzlich vorkommenden „Ü“ schon zu Beginn erweckt und auch auf das Leben gerichtet. Bei „jede Jugend“ erkennt man eine Alliteration. Es gibt eine Anapher bei [blüht jede Lebensstufe/ Blüht jede Weisheit…].

Was mir noch aufgefallen ist, dass Hesse oft den Satzbau nicht richtig ansetzt und Sätze wie [Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend]. Es lässt sich auch schon zu Beginn erkennen, dass die ganze Strophe aus nur einem Satz besteht und wir erst am Schluss einen Punkt haben, dazwischen jedoch nur wenige Beistriche, was auch nicht viele Zäsuren zulässt.

In der zweiten Strophe erzählt das lyrische Ich wiederum davon, dass im Leben so einiges passiert und wir immer wieder bereit sein müssen, etwas Neues zu beginnen [Bereit zum Abschied sein und Neubeginne]. Er meint damit, dass wir auch loslassen müssen um gewisse Ereignisse hinter uns zu lassen und das Leben weiter zu leben.

Was als Allererstes auffällt ist das Wort „Herz“. Denn bei all den weichen Wörtern wie „es muß“ oder „bei jedem“ wird auch hier wieder die volle Aufmerksamkeit auf das Wort „Herz“ bezogen. Es sticht heraus mit dem Buchstaben „z“ und unterbricht den Satz ein wenig. Die zweite Strophe verbindet sich mit der ersten ein bisschen, denn es ergibt sich ein Wortfeld aus den Worten „Weisheit“, „Tugend“ und „Tapferkeit“. Auch in diesem Satz haben wir wieder eine Assonanz auf e und ei und es lässt sich in der zweiten Zeile eine Ellipse erkennen [Blüht jede Weisheit zum Abschied sein und Neubeginne].

Der dritte Absatz besteht nur aus zwei Zeilen und damit auch nur aus einem einzigen Satz, der aber genau darum eine sehr starke Botschaft hat. [Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,/ Der uns beschützt und der uns hilft zu leben]. Meiner Meinung nach meint Hesse damit die Euphorie die wir entwickeln, wenn wir etwas Neuem und Unbekannten begegnen. Wenn wie eine neue Stufe in unserem Leben betreten. Und genau dieser „Zauber“ treibt uns weiter.

Auch hier lassen sich wieder sehr viele e- Laute erkennen was wiederum hell und positiv wirkt. In der zweiten Zeile [der uns beschützt und der uns hilft…] wiederholt er sich im Aufbau des Satzes. Durch das „der uns hilft“ wird das „der uns beschützt“ nochmals unterstützt und in der Aussage bestärkt.

In der vierten Strophe ist sehr viel Bewegung im Spiel „durschreiten“, „hängen“, „fesseln“, „heben“, „weiten“. Es geht hier darum, dass wir stets weitergehen sollen und nie irgendwo stehen bleiben [An keinem wie an einer Heimat hängen]. Hier mein Hesse wohl, wir sollen nicht an der Vergangenheit „hängen“ bleiben, sondern an die Gegenwart und vor allem an die Zukunft denken. Das Wort „Heimat“ bringt immer bestimmte Gefühle, wie Schutz und Wohlgefühl mit sich. Deshalb denken wir dabei auch gleich ans „für-immer-da-bleiben“. Doch wenn wir im Leben weiter kommen wollen, geht das nicht. Hesse meinte, wir müssen uns bewegen, um weiterzukommen. Weiteres kommt hier auch der „Weltgeist“ vor, den man gut mit dem „Zeitgeist“ vergleichen kann. Der Zeitgeist ist das Geschehen im Hier und Jetzt. Wer da nicht mithalten kann, geht unter und wird zum Langweiler. Wie der „Weltgeist“ nicht „fesseln“ und „engen“ will, will auch der Zeitgeist, dass wir mitgehen.

In der zweiten Zeile gibt es eine Alliteration auf „h“ [Heimat hängen] und wiederum eine Verschiebung der Satzteile […will nicht fesseln uns und engen]. Es lassen sich auch, ganz im Gegensatz zu den vorherigen Strophen, sehr viele Beistriche erkennen und zum Schluss ein Klimax [heben, weiten]. Es sind auch hier wieder einige e- und ei- Laute zu erkennen.

Die ersten beiden Zeilen der fünften Strophe hängen sehr stark an der vorhergehenden Strophe an. Denn mit [Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise/ Und tauglich eingewohnt, so droht Erschlaffen] meint Hesse auch hier wieder, wenn wir nicht mit dem Welt- oder auch Zeitgeist mitleben, „erschlaffen“ wir. Wenn wir uns irgendwo niederlassen, scheint das Leben dort stehen zu bleiben und wir gehen keine Stufe mehr weiter. Und dann kommt seine Aussage, seine Aufforderung zur Bewegung [Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,/ Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen].

Mit den Worten „heimisch“ und „traulich eingewohnt“ bewirkt Hesse ein sehr starkes Gegengefühl zu den vielen Bewegungen, die in der vierten Strophe sind. Er benutzt auch auf einmal viele au- und ä- bzw. ö- Laute, was auch wieder ein Gegenteil zu den hellen e- Lauten bildet. Und bei dem Wort „Aufbruch“ kann man richtig spüren, mit welcher Energie ein solcher Aufbruch zu tun hat. Denn Hesse hat das Wort auch hier wieder so angesetzt, dass es durch den sich verändernden Klang die Aufmerksamkeit des Lesers/ der Leserin bzw. des Zuhörers/ der Zuhörerin auf sich zieht. Und auch hier hat er wieder eine nicht ganz korrekte Satzteilverschiebung eingebaut [Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise].

Im sechsten und somit auch letzten Absatz des Gedichts, spricht Hermann Hesse nicht wie zuvor von „Lebensstufe“, „Lebensrufe“ oder etwa Lebenskreise“, sondern hier widmet er sich der „Todesstunde“. Doch er schreibt hier keineswegs in einem negativen Sinne. Auch hier sagt er wieder, dass sich auch zum Schluss unseres Lebens noch „neue Räume“ öffnen können. Er meint damit, dass es nicht vorbei sein muss, wenn wir alt sind. Auch den späteren Lebensjahren können wir noch durchaus schöne und neue Dinge erleben. Mit [und neuen Räumen jung entgegen senden] meint er, dass wir auch, wenn wir alt sind, noch in bestimmte Situationen kommen können, in denen wir „jung“ und unerfahren sind.

Aber er schreibt auch hier, in den letzen beiden Sätzen über das Leben [Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…]. Er meint damit, dass das Leben niemals aufhört uns neue Stufen bereitzustellen, und wir immer wieder neue Situationen entdecken können. Das Leben wird immer wieder Forderungen an uns stellen, bis wir eben sterben und unser Herz „Abschied nimmt und gesundet“.

Es lassen sich hier wieder viele u- und au- Laute erkennen, die wieder ein Gegenteil zu den e- Lauten stellen. Doch trotzdem lässt sich aus dem Klang heraus die positive Sichtweise erkennen.

Im Satz [Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…] wird das „niemals enden“ nochmals sehr stark durch die drei darauf folgenden Punkte „…“ verstärkt, was auch etwas Endloses mit sich bringt.

Die Aussage des Gedichtes ist mir ziemlich schnell klar geworden. Hermann Hesse beschreibt auf eine präzise, aber wunderschöne Art, das Leben. Es ist gut verständlich und gut zu lesen. Auch nach längerem Betrachten des Gedichtes verändert sich die Aussage, die Hermann Hesse zu vermitteln versucht, nicht. Dadurch, dass er von Stufen spricht, bekommt man eine wirklich gute Vorstellung davon, wie wir im Leben weiterkommen und von Ereignis zu Ereignis geraten, vor allem auch wie wir durch die verschiedenen Schicksalsschläge wachsen und uns weiterbilden. Hesse lehrt uns durch das Gedicht, das Leben ein wenig anders zu sehen und drängt uns dazu immer weiter zu gehen.

Mir hat das Gedicht wirklich sehr gut gefallen. Wie er das Gedicht von der Jugend und deren Blüte, über den Zauber der in jedem Anfang und Neubeginn steckt, bis hin zu dem Weltgeist, der uns weitertreibt und schlussendlich bis hin zum niemals endenden Ruf des Lebens an uns, entwickelt, das ist eine Komposition von Ausdrücken und Worten, wie ich sie bis jetzt erst selten gelesen habe. Das Gedicht erzählt uns von genau jener Sicht über das Leben, wie sie für mich am schönsten dargestellt ist.

Franz Kafka - Die Vorüberlaufenden

Ich war krank.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Aufsatz

Strafe und Disziplin

Begriffserklärungen
Strafe
Definition: Die Strafe ist eine
Sanktion gegenüber einem bestimmten Verhalten, das in der Regel vom Erziehenden als Unrecht bzw. als (in der Situation) unangemessen qualifiziert wird.
Synonym: Abrechnung, Buße, Denkzettel, Heimzahlung, Lehre, Sühne, Vergeltung, Vergeltungsmaßnahme, Strafaktion, Strafvollzug, Folge, Geldstrafe
Antonyme: Belohnung, Lob, Preis;Etymologie: Der Begriff Strafe bedeutet ´Tadel, Schelte, Sühne für ein begangenes Delikt, Züchtigung´. Mittelhochdeutsch: strãfe. Das Verb strafen (mhd. strãfen) bedeutet ´mit tadelnden Worten zurechtweisen, schelten, züchtigen, mit Leibes- oder Geldstrafe belegen´, die Herkunft ist jedoch unbekannt. Das Verb erscheint um 1200 im Mittelhochdeutschen und löst das althochdeutsche refsen ´schelten, scharf tadeln, schlagen, strafen´ ab.
Oberbegriff: Aktion, Handlung, Operation;Unterbegriffe:
Freiheitsstrafe; Geldstrafe; Hauptstrafe; Jugendstrafe; Konventionalstrafe; Körperstrafe; Nebenstrafe; Todesstrafe; Vertragsstrafe
Beispiele: Er muss als Strafe ins Gefängnis.

Disziplin
Definition: Der Begriff Disziplin (latein. disciplina - Lehre, Zucht, Schule) kann mehrere Bedeutungen haben: #Disziplin als Teilgebiet eines Betätigungsfelds:#*im leistungsorientierten Sport eine bestimmte Sportart oder eine innerhalb einer solchen abgegrenzte Teilsportart#*in der Wissenschaft ein auf einen bestimmten Gegenstand konzentriertes Fachgebiet#Disziplin im Sinne der Unterordnung unter die Befehle oder Anweisungen von Vorgesetzten, siehe Gehorsam
Synonym: Benehmen, Dressur, Drill, Ordnung, Schliff, Einordnung
Antonym: Disziplinlosigkeit, Chaos, Unaufmerksamkeit
Etymologie: Vorgang des Lernens
Oberbegriff: Erziehung, Teilgebiet, Wissenschaft, Lehre, Schule, Sport
Unterbegriffe:
Fachdisziplin, Hilfsdisziplin, Paradedisziplin, Rechtsdisziplin, Spezialdisziplin
Beispiele: Manche der Geisteswissenschaftler unter den Professoren hätten überhaupt zum ersten Mal mit den Kollegen anderer Disziplinen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesprochen.

Absätze


Die Jugendkriminalität hat in den letzten Jahren stark zugenommen und die Jugendstrafanstalten haben mehr junge Inhaftierte denn je. Klar, dass sich hier die Frage stellt, wer die Schuld trägt. Das Verhalten der Kinder und Jugendlichen ist auf die Erziehung, die sie sowohl zu Hause aber auch in ihrem Umfeld mitbekommen, zurückzuführen. Werden Jugendliche mit zuwenig Disziplin erzogen, tun sie später klarerweise auch was sie wollen und hören nicht auf andere Leute. Also wer achtet darauf, dass die Erwachsenen von Morgen nicht alle kriminell werden?

An erster Stelle stehen hier natürlich die Eltern. […]


Doch auch das Soziale Umfeld spielt, wie schon erwähnt, eine sehr große Rolle. […]


Auf keinen Fall sollten wir die amerikanischen Erziehungslager als Vorbild nehmen. […]


Es nützt auch nichts, wenn wir unsere Jugendlichen zu hart bestrafen und sie damit sehr beeinflussen. […]


Aber wir dürfen die jungen Leute damit auch nicht alleine lassen. Denn oft ist Kriminalität eine Folge von Problemen in der Pubertät. […]

Dienstag, 6. Januar 2009

1. Schularbeit

Die Räuber

Friedrich Schiller (1759 – 1805) schrieb zur Zeit des Sturm und Drang (1767 – 1885) eines seiner bekanntesten Werke, „Die Räuber“. Er war einer der wichtigsten Schriftsteller seiner Zeit und in diesem Drama schreibt er über eine Familiengeschichte voller Lügen und Intrigen.

Im Buch gibt es einen Tyrannen, der von Franz, dem zweitgeborenen Sohn eines alten Grafen, gespielt wird. Er versucht, seinen Bruder Karl schlecht zu machen und somit an die Macht zu kommen. Franz erzählt dem Vater gleich zu Beginn, dass Karl ein Luderleben führe und den Namen der Familie beschmutze. „…ein Preis ist auf seinen Kopf gesetzt – der Name Moor“ [I,1.,S 11] erzählt Franz seinem Vater. Darauf hin der alte Moor: „Mein Name! Mein ehrlicher Name!“ [I,1.,S 11]. Hier erkennt man gut, wie sehr der Vater vom Leben seines angeblich tollen, älteren Sohnes erschüttert und geschockt ist. Schließlich erlaubt er Franz einen Brief an Karl zu schreiben, was Franz natürlich zu seinen Gunsten ausnützen kann, denn so kann er einen Brief schreiben, den der Vater so niemals geschrieben hätte. Franz schreibt im Brief, dass der Vater seinen Sohn Karl nie mehr wieder sehen möchte.

Franz will alles dafür tun, Herrscher zu werden. Er scheut vor nichts zurück. „Ich will alles um mich her ausrotten, was mich einschränkt, daß ich nicht Herr bin.“ [I,1.,S 18]. Hier erkennt man gut, dass Franz für seinen Machtplan sogar bereit ist zu morden. Er ist sehr kaltherzig und sein Vater scheint ihm egal zu sein. „Und nun wär freie, ebene Bahn bis auf diesen ärgerlichen zähen Klumpen Fleisch, der mir, gleich dem unterirdischen Zauberhund in den Geistermärchen, den Weg zu meinen Schätzen verammelt.“ [I,1.,S 40]. Auch hier lässt sich wieder gut erkennen, dass die Pläne und Gedanken von Franz sehr radikal sind.

Zum Ende des Stücks hin begreift Franz erst, was für Gräueltaten er begangen hat und man kann Zweifel in ihm erkennen und er wird Wahnsinnig. Er bittet Daniel den Diener ihn zu erstechen, doch der schreckt auf Grund seines Religionsglaubens zurück und will ihm diesen Gefallen nicht tun.

Da das Werk die Zeit des Sturm und Drang spiegelt, spielt natürlich auch die Gesellschaft eine große Rolle. Die Leute sind unzufrieden, wie mit ihnen umgegangen wird und wollen etwas an der Gesellschaftlichen Stellung ändern. Sie wollen ein Mitspracherecht. Darum bildet sich auch die Räuberbande im Buch. [I,2.,S 31]: Karl ist außer sich vor Wut und enttäuscht, als er den vermeintlich vom Vater geschriebenen Brief gelesen hat. „Höre, Moor! Was denkst du davon? Eine Räuberleben ist doch auch besser als bei Wasser und Brot im untersten Gewölbe der Türme?“ [I,2.,S 31]. Das schlägt ihm sein Kollege Roller vor. Karl lässt sich zum Hauptmann der Bande ernennen.
Siehe, da fällts wie der Star von meinen Augen, was für ein Tor ich war, daß ich ins Käficht zurück wollte! – Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit. – Mörder, Räuber! […] Kommt, Kommt! – Oh ich will mir eine fürchterliche zerstreuung machen – es bleibt dabei, ich bin euer Hauptmann! [I,2.,S 33]

Auch Amalia, die Verlobte Karls, spiegelt ein typisches Verhaltensbild der damaligen Zeit wieder. Sie liebt Karl sehr, hat geschworen ihn zu lieben und auf ihn zu warten, was sich auch das ganze Stück über, und sogar bis in den Tod, einhält. Auch als Franz ihr droht, sie ins Kloster zu stecken, wenn sie ihn nicht heiraten werden, „Noch weiß ich Mittel, die den Stolz eines einbildischen Starkopfs so hübsch niederbeugen können – Kloster und Mauern!“ [III,1.,S 77], bleibt sie stark und gehorcht ihm nicht.

Weiters spielen Religion und Glaube eine große Rolle. Dieses Verhalten erkennen wir vor allem in Daniel. Frantz bittet ihn, dass er ihm einen Degen „hinterrücks in den Bauch“ jagen solle. Doch Daniel schreckt zurück. „Bewahre! Bewahre! Ich mag niemand zu früh in den Himmel fördern, viel weniger zu früh.“ [IV,2.,S 130]. Hier erkennt man, dass Daniel wahrscheinlich mit dem schlechten Gewissen, einen Menschen getötet zu haben, nicht klar kommen würde.

Damals wie aber auch heute noch kann man in jeder Gesellschaft Taten erkennen und beobachten, die von Tyrannei, hass und auch Unzufriedenheit vorangetrieben werden. In der heutigen Zeit kommt es aber viel öfter vor, dass sich Menschen dagegen wehren, ungerecht behandelt zu werden.

Die Figur, die Franz im Bruch verkörpert, der unberechenbare, machtgierige Sohn, ist auch heute noch präsent. Immer wieder gibt es Menschen, die auf Grund vom Streben nach Macht und Ansehen töten. Dieses Thema ist also durchaus noch aktuell.

Die Geschichte, die im Buch erzählt wird, damit meine ich, die Begierde, die Franz vorantreibt an die Macht zu kommen, hat mich sehr schockiert, aber auch beeindruckt. Für mich war und ist es sehr bemerkenswert und Angst einflößend, mit welcher Willensstärke Franz darauf beharrt, Herrscher zu werden. Er widersetzt sich dem typischen Verhalten wie Bruder- oder auch Vaterliebe, er will seinem Bruder die versprochene Frau stehlen und es scheint als könne er nichts anderes als Hass für all jene empfinden, die ihn daran hindern, an die Macht zu kommen. Unermüdlich folgt er seinem Plan und muss zum Schluss dann doch eine sehr große Niederlage einstecken.

Auch wenn die klassischen Dramen immer nach dem gleichem Schema aufgebaut sind, hätte ich den Wandel der Geschichte nie erahnt und für mich war das Stück sehr eindrucksvoll. Der alte Moor stirbt, der Tyrann bringt sich um und der gutherzige Räuberhauptmann verzichtet auf seine Verlobte, denn er muss seinem Treueschwur folgen. Ich denke auch heute noch könnten sich solche Geschichten wiederholen, doch die Menschen heut zu Tage halten nicht mehr so viel von Treue und vom Glaube in den Schwur.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Portfolio: Wahlen

Die Nationalratswahl 2008

Ein Thema, dass jeden einzelnen von uns sehr beschäftigt, ist ein Problem für ganz Österreich. Auch wenn viele Leute nicht wählen gehen, ist die Wahl ein Thema, dass jeden Österreicher etwas angeht. Und genau darum geht es den Parteien. Sie müssen so viele Menschen wie möglich für sich gewinnen und so kommt es vor der Wahl zu einem gewaltigen Wahlkampf.

Wie sehe ich den Wahlkampf der Nationalratswahl 2008? Ich habe zwei Meinungen oder besser gesagt, teile ich die Wahlwerbung in zwei Punkten auf: die mich sehr ansprechende (Wahl-)Werbung und die Werbung, über die ich nur lachen konnte oder auf die ich nur mit Entsetzen hinschauen konnte und daher schnell daran vorbeigehen konnte. Jede Partei hat eine fixe Anzahl an Menschen, die sie wählen und ihr Gedankengut teilen, jedoch möchten sie auch neue Wähler gewinnen. Doch wenn ich mir ein Plakat der FPÖ anschaue, wo ich Heinz Christian Strache sehe, wie er mir seinen hochgestellten Daumen ins Gesicht hält und seine aufgehellt, weißen Zähne und strahlend blauen Augen, die so ganz nebenbei sehr unwirklich, so zusagen FPÖ-blau erscheinen, anschaue, kann ich nur lachen. Es ist einfach lächerlich sich so hinzustellen, um die Wähler zu animieren, dass sie die FPÖ wählen. Was ich aber noch viel peinlicher finde, dass Heinz Christian Strache einen Rap aufgenommen hat, den sich jeder im Internet anhören kann, oder dass er sich mit Che Guevara vergleicht. Was hat das noch mit Wahlen unserer zukünftigen Regierung zu tun?

Dagegen sind die Plakate von SPÖ oder die der Grünen viel seriöser und erwachsener gestaltet. Es sind erwachsene Politiker abgebildet, die klar sagen, was sie wollen, fordern und versprechen. Parteien wie SPÖ, die Grünen oder auch die ÖVP müssen nicht versuchen durch irgendwelche Raps oder Comics, mit sich selbst als Comicheld, Wähler zu bekommen. Für mich spiegelt die Art, wie die Partei den Wahlkampf leitet, sehr stark den IQ des Spitzenkandidaten wieder. Ich will keinen Politiker als dumm hinstellen, dazu habe ich auch gar kein Recht, aber ich will sagen, dass es um unsere zukünftige Regierung geht und die Wähler sich gut überlegen sollten, ob sie einen Heinz Christian Strache, der sich als rappender Che Guevara hinstellt, in der Regierung wollen, oder einen Politiker, der auch den Eindruck macht, dass er die Sache mit den Wahlen und er Politik ernst nimmt.

Auch wenn die Parteinen sehr verschieden sind, gleichen sich die Themen, die sie ansprechen und die Probleme, die sie bewältigen wollen, sehr. Zum Beispiel wenn es sich um die Studiengebühren handelt, die Jugend und öffentliche Plätze für junge Leute, Pensionsvorsorge oder die Umwelt. Die Parteien brauchen am Wahlsonntag so viele Stimmen wie möglich, also müssen sie auch Themen ansprechen, die das Volk interessieren. Noch schwieriger ist es, später in der Gewählten bzw. bestimmten Regierung Themen und Probleme gemeinsam zu bewältigen und dem Volk entsprechend Lösungen zu finden. Doch genau darum sollten wir wählen gehen, denn es geht um unsere Probleme, die unsere Regierung lösen muss.

Für mich persönlich sind einige Themen wichtig, wie z.B. die Umwelt und öffentliche Verkehrsmittel, die Studiengebühren, da ich später einmal auf jeden Fall studieren möchte und nicht wegen des Geldes darauf verzichten möchte, der Umgang mit Ausländern und, was am wichtigsten ist, die Berücksichtigung der Jugend. Es gibt viel zu wenige öffentliche Plätze für Jugendliche.

Und damit kommt auch schon Kritik, ich und auch jeder andere Bürger an die Parteien stellt. Die Partei will keine Ausländer in Österreich, die andere will sie integrieren. Die eine Partei will keine Studiengebühren, was sehr für meine Meinung spricht, die andere will sie bloß ein bisschen senken und noch mal eine andere Partei will sie so lassen. Für jeden Bürger ist da etwas dabei. Man sucht sich einfach seine Themen aus und wählt dann die dazugehörende Partei, die hinter diesen Themen steht. Ist doch ganz einfach, oder etwa nicht? Nein eben nicht! Denn die Art und Weise, wie die verschiedenen Politiker an die Sache rangehen, gibt mir oft sehr zu denken. Die radikale Art, mit der die FPÖ versucht, Österreich ausländerfrei zu machen, kann ich mir nicht einfach so anschauen. Wenn Heinz Christian Strache oder auch Jörg Haider von dem BZÖ darüber sprechen, wie sie Österreich den Österreichern „zurückgeben“ wollen, läuft mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Nicht allzu oft, erinnert es mich, wenn ich Heinz Christian Strache zuhöre, an einen Diktator oder einen sonstigen Machtmenschen, der versucht den Menschen der Heimat das Gefühl von wahrem Patriotismus zurückzugeben. Was diese Parteien, FPÖ und BZÖ, noch nicht verstanden haben, ist, dass man einen Wahlkampf und die Themen, die man bearbeitet, auch ohne Beleidigungen und Diskriminierungen bewältigen kann. Was in den Köpfen und Gedanken dieser Herrn vorgeht, ist mir egal, doch sie sollten alles, was sie sich so am Tag denken, laut aussprechen oder gar in die Politik einbringen.

Ein solcher Wahlkampf ist immer ein großer Stresst. Für die Politiker als auch für das Volk, das Tag für Tag in die Gesichter der Politiker blickt, die den Straßen entlang auf Plakaten den Wählern tief in die Augen blickt und sie dazu auffordert wählen zu gehen. Zum ersten Mal ist es in Österreich so, das auch 16 Jährige wählen gehen können. Das ist die neue Hoffnung. Die Hoffnung auf einen hohen Prozentanteil an Wählern und Wählerinnen und die Chance zu gewinnen. Doch wie viele Leute gehen wirklich wählen? Und warum stehen so viele am Wahlsonntag nicht einmal auf um wählen zu gehen? Das ist eine Frage, die sich jeder selber stellen sollte. Haben die Politiker mich überzeugt? Will ich, dass diese oder jene Partei die Regierung von meinem Land bestimmt? Es ist ein großes Privileg, dass wir, das Volk, mitreden und bestimmen dürfen, welche großen Männer für unser Land die wichtigen Entscheidungen treffen werden.

Auch wenn sich die Politiker sehr darum bemühen, die Menschen zum Wählen zu animieren, geben sehr viele ihre Stimme nicht ab. Das Thema politisches Desinteresse ist für die Parteien ein sehr großes Problem. Wie sollen die jungen Leute wählen gehen, wenn sie nicht einmal wissen, welche Farbe zu welchem Parteinamen gehört und hinter welchen Argumenten die Partei steht. Alles hängt von den Politikern ab, wie sie ihren Wahlkampf gestalten und inwiefern sie den Wähler informieren und überzeugen können. Sicher keine leichte Aufgabe. Und was sie sich alle dabei fragen sollten, ist: Wie kann ich das ändern? Wie schaffe ich es, dass mich so viele Menschen wie möglich wählen werden?

Zum einen sollten sie darauf achten, dass die Menschen sie kennen, d.h. sie sollten sich unter das Volk mischen. Die Wähler wollen den Mann oder die Frau, den oder die sie wählen, schließlich auch gut kennen und wissen, wie er oder sie ist. Zum anderen sollten sie alles etwas moderner gestalten, nicht unbedingt mit Raps, aber mit Ideen, die die Menge anziehen. Veranstaltungen, Action, Wahlversprechen. Die Menschen wollen etwas sehen. Im Zeitalter von Fernsehen, Computer usw. sind die Leute doch gelangweilt, sobald sie irgendwo nur herumstehen und einem Menschen im Anzug zusehen, der Versprechen von sich gibt, die er vielleicht sowieso nicht halten kann. Es ist klar, dass Politiker eine angemessene, seriöse Kleidung tragen müssen, um gut auftreten zu können, doch auch im Anzug kann man Forderungen von sich geben, die Jeden interessieren und auch jeder hinhört. Die Politiker müssen auch lernen ehrlicher zu sein. Denn ehrlich währt am längsten.

Es ist schwer einen Wahlkampf zu leiten und auch schwer, sich zu entscheiden, welche Partei man wählt. Die Parteien führen in meinen Augen einen friedlichen Krieg und wollen so viele Verbündete wie möglich für sich haben.
Entscheidend ist ein kleines Kreuz auf einem weißen Zettel, der mit vielen anderen zusammen ausgezählt wird und dann bestimmt, wer unser Land regiert. Ein kleines Kreuz, das so viel zu sagen hat und für das sich der ganze Aufwand hoffentlich gelohnt hat.